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Samstag, 22. November 2014

Umzüge

Seit einiger Zeit, genau genommen, seit meine Schwester zu Ostern bei mir zu Besuch war, denke ich darüber nach, ob es Sinn macht, wieder einmal umzuziehen, wenn ich in Rente gehe. Weil ich hier eigentlich alleine bin.

Zwar ist diese Gegend als solche quasi meine Wahlheimat. Auch gibt es hier viele liebe Leute, mit denen ich unterwegs immer mal einen Plausch halte. Aber ich merke mehr und mehr, dass ich im Grunde hier alleine bin. Dabei komme ich aus einer großen Familie und bin es gewohnt, dass Menschen um mich herum gibt, die einfach auch zu einer Schar gehören, zu welcher ich auch gehöre - ohne dass ich dafür etwas leisten muss.

Meine Tochter wohnt zwar immer noch auch hier im Ort und hat auch noch keinen Plan, wie lange sie hier bleibt. Ohne sie würde ich mich jetzt schon alleine fühlen. Sie sollte und kann aber ihr eigenes Leben leben, in dem eine  älter werdende Mutter nicht letztendlich wie ein Klotz am Bein sein sollte, so dass sie unbeweglich wird und kaum weg kann. Selbst wenn sie erst  in etwa zehn Jahren fortzieht, wird es für mich ja auch schwieriger, umzuziehen. Und meine Söhne wohnen nun schon seit einiger Zeit wieder um Hamburger Umland und sind fest davon überzeugt, dass dort ihre Heimat ist und nirgends sonst. Für mich ist sie dort aber nicht unbedingt.

Mein Geburtsort in NRW ist zwar an letzter Stelle für "Heimat" für mich. Aber dort wohnen fast alle meiner Geschwister. Die Familie dort in der Gegend hat sich auch noch vergrößert, besonders durch die Kinder meiner Schwester, welche mich hier besucht hat, weil sie zehn Kinder geboren hat, welche zum größtern Teil inzwischen selbst schon Familie haben. Besonders diese Kinder aus der Familie haben einen großen Zusammenhalt innerhalb der Familie. So dass ich denke, wenn ich auch in deren Umkreis lebe, würde ich auch nicht alleine sein.

Das sind aber zunächst erst einmal nur Gedanken, die noch ein wenig weiterwachsen können. Denn ich gehe erst in etwa anderthalb Jahren in Rente. Und dann muss ich ja auch nicht sofort wegziehen. Nur dann würde ich das vielleicht konkreter ins Auge fassen.

An meiner jetzigen Wohnung ist das Allerbeste meine schöne Aussicht. Ich habe sie schon mehrmals hier gezeigt. Ich freue mich jeden Tag neu daran. Und eigentlich hatte ich gedacht, dies sei mein Ziel überhaupt, hier bleibe ich. Da hatte ich aber nur die Umgebung im Blick, nicht die Beziehungen im Ort. Solange ich in der Kirche arbeite, bin ich nicht alleine. Im Grunde mag ich sogar meine Zeit, welche ich alleine bin. Aber am manchen Stellen, zB wenn ich Urlaub hatte, habe ich nun schon gespürt, dass wenn ich nicht mehr dort arbeite, ich wahrscheinlich Mühe haben werde, Kontakte aufrecht zu erhalten. So dass ich mich schon manchmal sehr alleine gefühlt habe. Obwohl ich auch das Alleinsein genießen kann - wenn es denn Menschen in meiner Nähe gibt, wohin ich gehen kann, wenn ich Gemeinschaft brauche.

So nehme ich diesen Gedanken jetzt mit in jeden Tag. Ich schaue meine Aussicht an, mit dem Bewusstsein, dass ich sie möglicherweise irgendwann verlassen werde und sie dann vermissen werde.

Auf diese Weise lerne ich mal wieder ein Stück weit mehr, im Hier, Jetzt und Heute zu leben. Ich bin oft umgezogen in meinem Leben. Habe irgendwie auch immer ein gewisses Kribbeln in mir, wenn ich längere Zeit irgendwo festsitze. Besonders, wenn es so ein kleiner Ort ist, wie dieser hier, umgeben von Bergen, welche zwar malerisch anzusehen sind, aber auch sehr deutlich die Begrenzung zeigen, in der man wohnt. Da ich selbst kein Auto habe und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin, sind alle Ziele, die ich außerhalb des Ortes erreichen muss, eine kleine Weltreise, die mir in der Regel auch zu teuer ist, ebenso wie es sehr aufwändig ist, wenn man manchmal nur etwa 30 km entfernt hinfahren muss und dafür möglicherweise mehrmals umsteigen muss.

Besonders, wenn man älter wird und auch nicht mehr so beweglich ist (was ich manchmal schon jetzt spüre) braucht man manchmal Menschen in der Nähe, die zu einem halten, egal wie man gerade drauf ist. Da passen Beziehungspersonen aus dem Familienkreis sicher am Besten. Darum behalte ich das jetzt im Blick und genieße besonders die schönen Seiten meiner Zeit hier bewußter - jeden Tag neu.

Donnerstag, 20. November 2014

Warum Propheten Botschaften demonstrieren

Die letzte Zeit habe ich mal wieder öfter über die Propheten im AT der Bibel nachgedacht. Es wundert mich schon lange, wieso einige von ihnen ihre Botschaften an ihrem eigenen Leib mit unverständlichen Zeichen demonstrieren müssen. Wie zB der Hosea, welcher eine Frau heiraten soll, von der er weiß, dass sie fremd geht. Oder Jeremia, der manchmal wie ein Bettler in Lumpen seine Botschaften demonstriert, wenn er von dem Abfall des Volkes redet - und noch einiges mehr.

Ich frage mich oft, wofür das gut sein soll. Denn das Volk hat die Botschaft meistens nicht wirklich wahrgenommen.

Seit Kurzem kommt mir der Gedanke, dass es für die Beauftragten selbst dienen soll. Damit sie ihre Botschaften glaubwürdig weitergeben können, erfahren sie diese im eigenen Leben. Sie verschmelzen quasi mit der Botschaft.

In geringerem Maße erlebe ich so etwas auch. Da, wo ich denke, dass es mein Auftrag ist an Menschen. Denn fast immer, wo ich etwas an andere weitergeben, als Hilfsangebot, geht es um Dinge, die ich in anderer Form aber dennoch ähnlich selbst erlebt habe und durchexerziert habe. Auch da, wo ich meine, ein Urteil über andere fällen zu können, dauert es oft nicht lange, bis Gott mir zeigt, dass ich nicht besser bin und Schuld auf mich geladen habe, die zwar etwas anders aussah, aber den gleichen Kern hat.

Da, wo ich merke, dass ich ähnliches erlebe, wie manche Menschen, die mir begegnen, kann ich viel besser lieben, verzeihen und helfen. Weil es ein Teil von mir ist, welches ich weitergeben kann. Nicht nur erlernte Weisheiten, die irgendwo niedergeschrieben sind.

Jemand hat mal sinngemäß gesagt: Da, wo man selbst unter Mangel gelitten hat, wofürman eine Lösung gefunden hat,  wächst oft eine Leidenschaft, welche dazu treibt, diese Lösung an Menschen weiterzugeben, welche den gleichen Mangel haben.

Ich denke, die Propheten mussten die Botschaften selbst leben, damit das, was sie verkündigen sollten, ins Leben passt. Dass sie von innen heraus handeln konnten. Ihre Botschaften waren ein Teil von ihnen.


Donnerstag, 13. November 2014

Nebel und Leben



So sah es heute Morgen von meiner Wohnung aus gesehen aus.
Ich saß vor dem Fenster zum Frühstück und dachte darüber nach, wie ich gestern versucht habe, jemandem meine Gedanken über Gott, wie er sich den Menschen nähert, zu schildern. 
Es waren keine Dogmen oder festgelegte Bilder. Sondern einfach Gedanken, wie es aus anderer Sicht gesehen sein könnte. Was da zurückkam, waren aber Dogmen. Und man wollte, dass auch ich meine Sichtweise in Dogmen erkläre. Aber ich glaube nicht an Dogmen. Ich glaube daran, dass Gott den Weg zu den Menschen sucht und Jesus den Weg zum Vater geöffnet hat.
Während ich so nachdachte, kam mir dieses Bild, vor meinem Fenster anschaulich vor, wie Menschen Gott wahrnehmen. Keiner kann ihn vollends erkennen, sondern immer nur daran, wie Gott sich selbst äußert, welche Spuren er hinterlässt. Manches sieht man, wie hinter einer Nebelwand. Zum Teil nur die Umrisse und zum Teil nichts von dem, was dahinter liegt. Manchmal kommt vielleicht ein Sonnenstrahl in die Nebelwolke. Dann sieht alles freundlicher aus, man kann manches erkennen - hinter dem Nebel - vieles nur vermuten.
Menschen stehen an unterschiedlichen Stellen vor der Nebelwand. Einige dort, wo man gerade gar nichts sieht. Andere dort, wo man ein wenig die Umrisse erkennen kann. Manche vielleicht auch da, wo der Nebel sich gerade etwas gelichtet hat und man einen Blick auf einen Teil dessen bekommt, was an anderen Stellen verdeckt ist. Niemals aber kann einer der Menschen behaupten, Gott gesehen zu haben. Man kann nur Spuren von ihm erkennen. Manchmal deutlich,, weniger deutlich oder gar nicht. Darum ist es falsch, wenn einer, der vielleicht gerade an einer Stelle steht, wo der Nebel sich etwas gelichtet hat, behauptet, die anderen, nur er sähe das Richtige und alle anderen sehen falsch. Selbst wenn man manches meint, ziemlich klar zu sehen, sind es nur Spuren  nie Gott selbst.

Um die Spuren, welche man wahrnimmt, so deuten zu können, damit die Botschaft, welche in den Spuren liegt, für sich zu erkennen, braucht es Gott selbst.  Wenn ich die Verbindung zu Gott suche und er mir entgegen kommen darf, erkenne ich die Botschaft, die mir ganz persönlich gilt.  Diese Botschaft gilt es zu bewahren und anzuwenden - im eigenen Leben. Für mich ist diese Botschaft richtig,  genau in diesem Moment. Sie wird nicht zwangsläufig für alles anderen um mich herum richtig. Wenn andere etwas anderes sehen, kann das ebenso richtig sein. Weil die Botschaft ihnen ganz persönlich gilt. Erst Gott selbst kann seine Botschaft lebendig machen, dass sie berührt und etwas bewirkt..

Ebenfalls heute Morgen las ich von Esra, wie er dem gerade zurückgekehrten Volk Israel aus der Thora vorlas. Die Worte waren nicht lebendig. Und trotzdem wurden die meisten Zuhörer von ihnen berührt. Weil sie bereit waren, Worte von Gott zu hören und aufzunehmen. Die Haltung des Herzens  hat die Botschaft lebendig gemacht, so dass sie berührt wurden von Gott selbst. -

Mein Rosenstock auf dem Balkon hat im Herbst noch einmal voll zugelegt. So schöne Blüten hat sie kaum im Sommer gehabt. Und noch etliche Knospen. Schönheit, die auch der Nebel nicht verdecken kann. Schönheit, die vom Schöpfer zeugt. 




Dienstag, 11. November 2014

So ist das Leben

Dieses Gedicht:


... aus diesem Buch:


... hat mich die letzten Tage berührt.

Weil es ausdrückt, was ich zur Zeit empfinde.
Ein Stück des Lebens, auf dem Weg, auf dem ich gerade gehe.


Dienstag, 4. November 2014

Feierabend

Jetzt habe ich,bevor der ganze Advents- und Weihnachtstrubel losgeht, noch eine Woche Urlaub. Mein Hobby wurde dafür gut genährt. Etliche interessante Bücher habe ich in der letzten Zeit in der Bücherkiste meiner Kirche gefunden. Und eines hat meine Tochter mir von sich ausgeliehen. Das habe ich aber schon fast durch.

Eine Woche zeitlos leben. Keinen Druck, irgendetwas tun zu müssen - außer den, welchen ich mir selbst mache. Aufstehen und schlafengehen wann ich mag. Und wenn es regnet oder schneit, die gemütliche warme Stube noch mehr genießen. Einen Tag muss ich noch los, irgendwo Vögel füttern, wo jemand in Urlaub ist. Aber den Tag kann ich auch gleich dazu nutzen, etwas zum essen zu kaufen. Also ist es gut, wenn es einen Grund gibt, dass ich doch einmal raus muss.

Meinen Haushalt will ich in dieser Zeit mal wieder einen Sommer-out und Winter-in -Aktion unterziehen. Was immer das wirklich bedeutet, das entscheide ich, wenn es soweit ist.

...und wenn mich zwischendurch ein paar nützliche Gedanken und ein Schreibtrieb überfallen, dann entsteht vielleicht auch noch ein Text hier.

Schönen Abend noch!